Seelenfutter Ostern 2021: Schlüsselerlebnis
In Jesus hat alles Sehnen nach dem Himmelsschlüssel ein Ende. Jesus hat den Schlüssel wiedergefunden und uns den Weg zum Himmel aufgeschlossen. Wer Jesus gefunden hat, hat den Schlüssel zum Himmel gefunden. So singen wir bei Jesu Geburt an Weihnachten: „Heut, schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis.“ Am Karfreitag ist Jesus am Kreuz gestorben. Das war der Preis für die Erlösung, für die Öffnung der Tür. An Ostern singen wir normalerweise, in diesem zweiten Corona-Jahr dürfen wir leider im Gottesdienst nur mitlesen und mitsummen, aber Sie und Ihr könnt zu Hause lautstark trällern: „Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod.“ Jesus lebt! Nicht nur zu Ostern, nein, für alle Ewigkeit.
Eigentlich brauchen wir nicht in die Natur zu gehen, um ihn zu finden. In den Alpen kann man an einem Wegekreuz diesen Spruch lesen: „Gott ist groß in der Natur, überall ist seine Spur. Willst du ihn noch größer sehen, bleib vor diesem Kreuze stehen.“ Wir brauchen eigentlich nicht zu verreisen, um Gott zu begegnen. Wir brauchen nicht in unser Inneres zu lauschen, um ihn zu hören. In seinem Wort, in seiner Gemeinde, im Gebet, in der Stille vor Gott ist er zu finden. Als Jesus anfing, in Gottes Namen unter uns Menschen zu reden und zu wirken, stellte er uns in Aussicht: „Ihr werdet den Himmel offen sehen!” (Johannes 1,51), und ganz am Ende sagte Jesus: „Ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.“ (Offenbarung 1,18).
Ich bin überzeugt davon, dass uns Gott alle Sinne mitgegeben hat, um damit seine Botschaft besser an uns ranlassen, besser begreifen zu können. Die Natur und wir Menschen sind Teil der einen Schöpfung Gottes. Jeder Frühling ist ein Neubeginn. Und genauso die Auferstehung Jesu, seit der auch wir alle auf eine Auferstehung hoffen dürfen. Frühling und Ostern, neues Leben blüht in Gottes Namen auf. Damit wir nicht im seelischen Lockdown bleiben. Sondern unsere Seele aufblühen kann. Wenn wir zur Zeit vielleicht sonst wenig zu lachen, wenig Freude haben und empfinden. So weiß ich doch, dass sich viele gerade jetzt besonders über die neu aufblühende Natur freuen.

„Wenigstens das! Die herrlich und farbenfroh blühenden und duftenden Blumen, Sträucher und Bäume tun mir so gut!“, höre ich manche sagen. Aufatmen und Aufblühen. So ist es eben. Gott hat das schon gut getimt, wie man sagt. Das ist bestimmt kein Zufall. Die aufblühende Natur ersetzt nicht die Osterbotschaft von der Auferstehung. Aber sie hilft mit, uns die wohltuende Botschaft vom neuen Leben aufzuschließen. Sie macht die Botschaft anschaulich und riechbar, also „sinnenfällig“, wie die Theologen sagen. Frühling und Ostern. Ein zusammengehörendes Schlüsselerlebnis, das uns Hoffnung und Zuversicht gibt in der nach wie vor so schwierigen Corona-Zeit.
Wer weiter in der Bibel nachlesen möchte:
Jesu Auferstehung: z. B. Lukas 24,1-48
Wer beten möchte:
Wer singen möchte:
"Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit" (EG 100); hier kann man mitsingen: https://youtu.be/dMy7CimHqEY
"Aufstehn zum Leben"; hier kann man zuhören und dann auch mitsingen: https://youtu.be/rdqERhMVxwc
Ich wünsche Euch und Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Herzliche Grüße von Eurem und Ihrem Pfarrer Norman Roth